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Es kann nicht sein, dass die Prioritätenliste bei den Durchimpfungen nicht eingehalten wird. Das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben, sagt ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer.
Der Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus ist knapp, zudem werde laut Bundeskanzler Sebastian Kurz kurzfristig ungefähr 20 Prozent weniger BioNTech/Pfizer-Impfstoff für Österreich zur Verfügung stehen, weil die Produktion umgestellt werde. Gleichzeitig ist die Nachfrage groß. „In so einer Situation, in der wir zu wenig Impfstoffe haben, ist es besonders wichtig, dass die Prioritätenliste eingehalten wird. Ist das nicht der Fall, dann darf das nicht ohne Konsequenzen bleiben“, kritisiert Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte.
Fehlende Organisation im Impfmanagement sei, so Mayer, mitunter ein Grund dafür, dass manche nun bereits geimpft seien, obwohl sie nicht in der aktuell zu impfenden Gruppe zugeordnet sind: „Hier zeigt sich eine deutliche Schieflage: Während in manchen Regionen Spitäler auf ihre Impfdosen warten, werden gleichzeitig in denselben Regionen andere geimpft, die in der Prioritätenliste weiter unten stehen“. Wichtig sei, dass das Gesundheitspersonal und die vulnerablen Gruppen durchgeimpft würde, bevor andere an die Reihe kommen, betont der ÖÄK-Vizepräsident.
Die Impfstoff-Knappheit sei, so Mayer, auch selbst verschuldet. In einem Interview hatte der Immunologe und BioNTech-Mitbegründer Christoph Huber darauf hingewiesen, dass der Weltmarkt bedient werde und wer rechtzeitig und verbindlich bestellt habe, früher drangekommen sei und bereits genügend Impfstoff erhalten habe. „Die EU hat bei den Bestellungen der Impfdosen gezögert und zu spät zu wenig nachbestellt“, kritisiert Mayer. Aus einzelnen Ländern wurde berichtet, dass abseits der EU-Vereinbarungen zusätzlicher Impfstoff gekauft wurde: „Es sind jetzt alle Entscheidungsträger gefordert, das Impfmanagement endlich auf Schiene zu bringen. Der wirtschaftliche, soziale und psychische Schaden in der Bevölkerung darf nicht größer gemacht werden, weil das Management versagt“, betont Mayer abschließend.