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Durch weltweiten Reiseverkehr könnten Polioviren von gefährdeten Ländern auch wieder nach Österreich eingeschleppt werden. Die Impfung schützt verlässlich vor einer Infektion.
„Poliomyelitis, besser bekannt als Kinderlähmung, gilt in Österreich zwar seit längerem als ausgerottet, dennoch besteht die Gefahr, dass die Infektionskrankheit aus anderen Ländern wieder eingeschleppt wird“, erklärt Rudolf Schmitzberger, Kinderarzt und Leiter des Referats für Impfangelegenheiten in der Österreichischen Ärztekammer, anlässlich des Welt-Polio-Tags am 24. Oktober. Die Impfung gegen Poliomyelitis biete einen sicheren Schutz vor einer Infektion. Die erste Auffrischungsimpfung in Form der 4-fach Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung werde jetzt bereits im 6. Lebensjahr empfohlen.
„Bei Poliomyelitis handelt es sich um eine hochinfektiöse und von den sogenannten Polioviren ausgelöste Viruserkrankung“, sagt Schmitzberger. Das Virus werde vorwiegend im Kindesalter meist durch Schmierinfektion auf fäkal-oralem Weg oder durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel übertragen. Auch eine Ansteckung über die Atemluft als sogenannte Tröpfcheninfektion sei möglich. Eine Infektion verlaufe in den meisten Fällen ohne Beschwerden, leichte Krankheitsverläufe äußerten sich hingegen meist durch vorübergehende Symptome wie Fieber, Durchfall, Erbrechen oder Abgeschlagenheit. „In manchen Fällen kann aber auch das Zentralnervensystem betroffen sein, was schlimmstenfalls Lähmungserscheinungen vor allem in den Armen und Beinen verursachen kann“, so Schmitzberger. Wenn die Atemmuskulatur betroffen sei, könne die Erkrankung auch lebensbedrohlich werden.
Bis zur Einführung der ersten Impfstoffe in den 1950er Jahren seien Polioviren weltweit verbreitet gewesen. Jahrzehntelange Impfprogramme der Weltgesundheitsorganisation WHO hätten dazu geführt, dass Poliomyelitis in weiten Teilen der Welt inzwischen als ausgerottet gilt. „Trotzdem zirkuliert das Virus in einigen Ländern Afrikas, Süd- und Südostasiens heute immer noch, was vor allem auf schlechte hygienische Bedingungen und einen niedrigen Immunitätsstatus zurückzuführen ist. Die weltweite Mobilität begünstigt eine Wiedereinschleppung des Virus in als poliofrei geltende Länder, weshalb man sich auch in Österreich nicht in absoluter Sicherheit wiegen sollte“, warnt Schmitzberger. Das Tückische bei Poliomyelitis sei, dass die Infektion meist symptomfrei verlaufe und sich deshalb unbemerkt verbreiten könne. Auch deshalb hätten einige Länder bei Reisenden aus den gefährdeten Gebieten einen positiven Impfstatus zur Voraussetzung einer Einreise gemacht.
Wichtig sei es, sich rechtzeitig impfen zu lassen – auch im Hinblick darauf, dass die Impflücken der letzten Jahre bis dato nicht erfolgreich geschlossen werden konnten. „Die Schutzimpfung gegen Poliomyelitis ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten und wird im Rahmen der 6-fach Impfung (Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ B sowie Hepatitis B) nach dem 2+1 Schema im 3., 5. und 11.–12. Lebensmonat geimpft“, erklärt der Arzt. Die erste Auffrischung erfolge in Form einer 4-fach Impfung (Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung) und werde aufgrund der derzeit hohen Zahl an Keuchhustenfällen bereits im 6. Lebensjahr empfohlen. Die zweite Auffrischung mit dem 4-fach-Impfstoff sollte nach weiteren fünf Jahren erfolgen. Bei Erwachsenen seien weitere Auffrischungen nur bei Indikation im Abstand von zehn Jahren angeraten. Bei Reisen in Gebiete mit Poliorisiko sollte jedenfalls sichergestellt werden, dass die Auffrischung nicht älter als zwölf Monate sei, rät Schmitzberger abschließend.